Von Lettering-Alphabeten und Brushpens — Handlettering im Resis
Samstagnachmittag im Resis: Wir lettern was das Zeug hält. Es gibt ganz viele verschiedene Lettering-Alphabete, die man üben kann. Aber Handlettering bedeutet nicht einfach nur, schön zu schreiben – die einzelnen Buchstaben werden mit ganz viel Feingefühl aufgemalt. Eva Ebner-Trebsche vom Honigbrot GrafikDesign-Studio gab uns einen wunderbaren Einblick in die Methoden des Handlettering und Brushlettering.
Eva merkt man wirklich an, dass das Lettern ihre große Leidenschaft ist. Und mit ihrer Begeisterung konnte sie uns am Samstag alle anstecken. Nach einer kurzen theoretischen Einführung begannen wir sofort mit den ersten Übungen. Die allererste Aufgabe war, die Buchstaben in verschiedene Einzelteile zu zerlegen, also nach jeder Einheit eines Buchstaben abzusetzen, um genau zu erkennen, aus wie vielen Einheiten so ein Buchstabe eigentlich besteht. Dazwischen warf Eva immer wieder Tipps und Vorschläge ein, wie man versuchen könnte, die Form der Buchstaben zu variieren. Zu abstrakt sollten die Variationen aber nicht werden: "Die Lesbarkeit sollte stets im Vordergrund stehen", erklärte uns Eva. Ansonsten durften wir unserer Kreativität aber freien Lauf lassen, und obwohl die vorgegebenen Buchstaben auf unseren Übungszetteln genau dieselben waren, sah ein und derselbe Buchstabe bei jeder von uns ein bisschen anders aus. Eva betonte aber, dass das völlig okay sei – schließlich hätte eben jeder seinen eigenen Stil.
Die Alphabete wurden immer komplexer, und nachdem wir einige verschiedene Alphabete geübt hatten, gingen wir schließlich zum Brushlettering über. Beim Brushlettern verwendet man einen Brushpen, einen Stift, der eigentlich eher einem Pinsel gleicht. Hier wurde es etwas komplexer: durch den wechselnden Druck, den man mit dem Stift auf das Papier ausübt, entsteht nämlich der Effekt, dass gewisse Teile eines Buchstaben dicker sind, während andere dünner sind. Aber nicht nur die Technik ist entscheidend für das Hand- und Brushlettern; auch die Wahl des richtigen Papiers und der Stifte sind sehr wichtig. Gerade wenn es um die Stifte geht, gibt es aber keine feste Regel, welche Stifte (etwa im Bezug auf Hersteller, Dicke der Spitzen etc.) sich am besten eigenen. Deshalb brachte Eva auch gleich ihre gesamte Stiftesammlung zum Workshop mit – darunter verschiedene Hersteller, Farben, Dicken usw. Wir durften natürlich alle Stifte testen und während des Workshops unsere Favoriten benutzen. Zusätzlich konnte man sich durch diverse Fachbücher schmökern und auch dort Inspiration und hilfreiche Tipps finden.
Zum Abschluss des Workshops durfte jede von uns noch eine Klappkarte mit einem eigenen Lettering gestalten. Ohne Hilfslinien war das dann aber doch etwas schwieriger, als ich gedacht hätte. Fazit: Übung macht den Meister. Einzelne schöne Buchstaben und Wörter sind uns nach ein paar kurzen Übungen schon gelungen; um umfangreichere Letterings umzusetzen, braucht man aber doch etwas mehr Übung. Das sollte aber kein Problem sein: die wichtigsten Grundlagen und die für uns am besten geeigneten Materialien kennen wir Dank Eva ja jetzt. Und ganz viel Übungsmaterial für Zuhause sowie ein tolles Goodie-Bag mit 3 Stiften und einer von Eva selbst beletterten Tasse gab es obendrein für jede von uns.
Da bleibt uns doch nur zu hoffen, dass Eva ganz bald wieder zu uns kommt!
PS: Besucht Eva doch auch mal auf ihrer Website www.honigbrot.at!
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